Neues Trainerteam bei der Verkehrswacht Vechta
Die Verkehrswacht Vechta setzt auf ein neues Trainerteam, um Sicherheit auf dem Motorrad für jeden Biker noch effektiver zu trainieren.
Die Verkehrswacht Vechta unter der Leitung von Thomas Stransky und Henrik Busch hat die Winterpause genutzt, um das Angebot an Motorrad-Sicherheitstrainings zu verbessern.
Es gilt, Motorradfahrer fit zu machen für die vielen Gefahrensituationen, die der Straßenverkehr heute mit sich bringt. Neben prägnanten Theoriebausteien sollen die fahrpraktischen Übungen auf dem Übungsgelände in Rieste die Teilnehmer des Trainings in die Lage versetzen, ihr Fahrzeug zu beherrschen, Gefahren zu erkennen und im Ernstfall richtig und schnell zu reagieren.
Das neue Trainerteam hat neues Anschauungsmaterial zusammengetragen, um Grundkenntnisse zur Fahrphysik eines Motorrads besser verstehen zu können. Nur wer weiß, wie sein Motorrad sich verhält, kann Notbremsungen auf wenige Meter verkürzen, kann richtig ausweichen und beherrscht die verschiedenen Techniken beim Lenken, beim Bremsen, beim Fahren in Schräglage oder auf rutschigem Untergrund. Zusammen mit den Trainern sollen die Teilnehmer gemeinsam über die verschiedenen Gefahren diskutieren, damit jeder etwas aus den Fehlern mitnehmen kann, die andere bereits erfahren haben. Typische Verkehrssituationen, die immer wieder zu Unfällen, Kollisionen und Stürzen führen, sollten intensiv behandelt werden. Den sogenannten 7. Sinn für Gefahren im Straßenverkehr muss man sich nicht durch leidvolle eigene Erfahrungen selbst erarbeiten. Es ist Ziel des neu aufgesetzten Motorrad-Sicherheitstrainings, das Gespür für Gefahren und den 7. Sinn an die Teilnehmer weiterzugeben. Nach dem Motto "du fährst wie du guckst" wird besonders viel Wert auf die richtige Blickführung gelegt. Denn wer richtig und weit nach vorne schaut, fährt entspannter, unverkrampft und sicher.
Der Motorradfahrer von heute muss sich nicht nur mit der Technik seiner Maschine auskennen. Zum Alltag gehören auch Fahrer-Assistenzsysteme, Navigationssysteme, Action-Cams, Kommunikationstechnik, Sicherheitskleidung und der Umgang mit Anhängern zum Motorradtransport.
Die Verkehrswacht Vechta weiß, dass die Aufmerksamkeit des Motorradfahrers häufig nicht nur dem Verkehr gilt, sondern auch den vielen Informationen aus dem Cockpit oder der Stimme im Helmsprechfunk. Die Kommunikation innerhalb einer Gruppe von Motorradfahrern kann sehr sinnvoll sein, um rechtzeitig vor Gefahren zu warnen. Unnötiges Gerede im Helm kann in unübersichtlichen Verkehrssituationen aber auch dazu führen, dass gerade durch diese nützliche Technik dem Fahrer ein Fehler unterläuft, weil er abgelenkt ist. Die Teilnehmer der Sicherheitstrainings sollen animiert werden, Kommunikation bewusst und sicherheitsfördernd einzusetzen. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Umgang mit Navigationssystemem. Oft hängt neben dem TomTom oder Garmin noch ein Handy im Cockpit, welches mit einer Routing-Software wie Calimoto arbeitet. Alle Anzeigen wollen im Blick behalten werden, weitere Informationen kommen von Drehzahlmesser, Tacho, Ganganzeige und diversen Kontrollleuchten. Wenn dann vielleicht noch ein Schaltblitz oder eine Warnlampe aufploppt, während das TomTom-Navi einen anderen Weg als Google Maps zeigt, ist der Zeitpunkt gekommen, wo die Konzentration nicht mehr dem Verkehr gehört! Deshalb ist es wichtig, sich auf die wichtigen technischen Hilfsmittel zu fokussieren, um sicher ans Ziel zu gelangen. Die häufig verwendeten Action-Cams sollten nur mitlaufen und auf keinen Fall vom eigentlichen Fahren ablenken.
Im Theorieteil wird die passive Sicherheit durch Schutzkleidung, Sturzhelm und auffällige Farben thematisiert. Welche Prüfnormen muss ein Helm erfüllen? Wie sorge ich dafür, dass ich von anderen gesehen werde? Die Trainer der Verkehrswacht Vechta wissen eine Antwort. Obendrauf erklären sie die Funktionsweise von AirBag-Westen, dem jüngsten technischen Sicherheitsfeature, das erst vor kurzem den Weg von den MotoGP-Rennstrecken in die Shops der Motorradbekleidungshersteller gefunden hat. Gleiches gilt für Notfallmeldesysteme, die satellitengestützt einen Sturz oder Unfall melden und sofort eine Verbindung mit den Notrufzentralen herstellen können.
Bei weiten Anreisen zum Ziel eines Motorradurlaubs wird gerne mal ein Anhänger eingesetzt, um die Maschine(n) stressfrei zum Start zu bringen. Nicht selten passieren teure Missgeschicke beim Beladen und Verzurren der Motorräder auf den Anhängern. Deshalb hat die Verkehrswacht Vechta ab sofort einen eigenen Motorrad-Transportanhänger im Einsatz, um den Teilnehmern des Sicherheitstrainings das richtige Auffahren, Verzurren und Entladen vor Ort zu zeigen. Wer seine wertvolle Fracht mit dem Auto zum Ziel kutschieren will, soll auch sicher sein, dass seine Maschine heil ankommt.
Ein wichtiges Anliegen des Trainerteams ist es, möglichst alle Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen anzusprechen. Es soll keine Rolle spielen, ob alt oder jung, ob erfahren oder unerfahren, ob alter Hase, Neueinsteiger oder Wiedereinsteiger. Besonders wichtig ist das angebotene Sicherheitstraining für junge Führerscheininhaber und Wiedereinsteiger. Schon oft haben die Trainer gehört "ja, ein Training würde mir gut tun, aber ich komme erst dann vorbei, wenn ich etwas besser fahren kann." Die Verkehrswacht Vechta möchte gerade diese Motorradfahrer ermutigen, JETZT und nicht später zu kommen. Das Training ist so gestaltet, dass die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Teilnehmers berücksichtigt werden. Gleich beim Kennenlernen werden die Trainingsteilnehmer ermuntert, ihre speziellen Erwartungen einzufordern.
Damit es auf dem Trainingsgelände in Rieste bei Damme auch möglich ist, zu entspannen und nach den einzelnen Übungen eine Trinkpause mit einem Snack einzulegen, hat die Verkehrswacht Vechta einen besonderen Trailer im Einsatz. Unter den aufklappbaren Seitenwänden findet man Schutz vor Regen und Sonne. Man kann die Lerninhalte untereinander besprechen, während man bequem an Bierzeltgarnituren sitzt und zuschaut, wie die Trainer neue Hütchen aufstellen oder die Blickführung in der Kreisbahn demonstrieren.
Die Trainings sind im Internet buchbar unter www.verkehrswacht-vechta.de.
Neu ist: es sind immer ZWEI Trainer vor Ort, die sich um maximal 12 Teilnehmer kümmern. So ist gewährleistet, dass wirklich genug Zeit für jeden einzelnen zur Verfügung steht.
Unschlagbar sind die Kursgebühren. Der reguläre Preis beträgt 99 Euro. Dank honoriger Zuschüsse des Landkreises bezahlen Einwohner des Landkreises Vechta nur 49 Euro und Absolventen des Schutzengelprojekts gar nur 10 Euro.