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Verkehrswacht Vechta

Jetzt auch Radfahrtraining in der Sekundarstufe 1

Wenn die Schüler*innen in der 4. Klasse die Radfahrprüfung abgelegt haben, muss/sollte  das nicht das Ende der Radfahrausbildung sein.
Es ist sinnvoll, sie auch in den höheren Klassenstufen weiterzuführen.
Dies ist besonders wichtig, da mit dem Übergang zur weiterführenden Schule die Schulwege in der Regel länger werden.

Daher haben wir das Radfahrtraining im realen Verkehr entwickelt!

Eine sichere Verkehrsteilnahme erfordert motorische, kognitive, soziale und koordinative Fähigkeiten.
Diese müssen zuerst im Schonraum, zum Beispiel mit einem Parcours, erlernt und geübt werden.
Das sichere Beherrschen des Fahrrades ist eine Grundvoraussetzung.
Üben im Schonraum reicht jedoch nicht aus.
Der Platz dort ist überschau bar und spiegelt nicht die wahre Größe des realen Straßenraumes wider.
Hinzu kommt, dass im Schonraum nicht mit anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen ist oder gar deren regelwidrigem Verhalten.
Die Schüler*innen lernen schnell auswendig, was an welcher Stelle zu beachten ist. Handzeichen, Schulterblick etc. führen die Kinder an den jeweiligen Stellen oft
automatisch durch, ohne dass sie die Notwendigkeit verstanden haben.
Regeln auf andere/unbekannte räumliche Situationen zu übertragen, fällt Kindern häufig schwer und muss deshalb geübt werden.

Die Durchführung der praktischen Ausbildung einschließlich bestandener Prüfung aus schließlich im Schonraum suggeriert, dass die Kinder danach auch im Straßenverkehr sicher fahren können. Das ist eine „trügerische Sicherheit“. Erfahrungen und Unfallzahlen zeigen, dass das nicht der Fall ist.

 

Was spricht für ein Radfahrtraining im Realverkehr?

„Es gibt keine bessere Vorbereitung auf die Verkehrswirklichkeit.“

„Kinder nehmen die Radfahrausbildung im Realverkehr ernster als im Schonraum.“

„Die Ausbildung im Realverkehr verspricht einen höheren Lerngewinn und damit mehr Sicherheit nach der Ausbildung.“

 

1. Kinder ab 10 Jahren müssen nach der StVO auf der Fahrbahn fahren.

2
. Kinder ab 10 Jahren sind häufiger allein mit dem Fahrrad im Straßenverkehr
    unterwegs d.h. sie müssen selbstständig entscheiden und handeln.

3.
Die meisten Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren, die im Straßenverkehr
    verunglücken, sind mit dem Fahrrad unterwegs.

4
. Kinder müssen sich in ihrem alltäglichen Umfeld sicher bewegen können und das
    vorab auch üben.

5.
Der Schritt aus dem geschützten Raum in den realen Verkehr ist für Kinder eine
    Herausforderung. Sie müssen erst erfahren, warum die Regeln, die sie gelernt
    haben, so wichtig sind. Deshalb müssen Kinder auch Erfahrungen im realen     
    Straßenverkehr machen  können.

6
.Manche Kinder verstehen/begreifen die Verkehrsregeln erst im Realverkehr,
   z.B., warum der Schulterblick so wichtig ist, wenn tatsächlich ein Fahrzeug von
   hinten kommt, oder warum man beim Linksabbiegen auch nach rechts schauen  
   muss, usw.. Diese Situationen erleben sie im geschützten Raum häufig gar nicht.

7.
Kinder brauchen Rückmeldung.
    Es bietet den Kindern die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen und das Erlebte
    sprechen zu können. Sie brauchen Rückmeldungen – so können sie sich das
    Gelernte besser merken.

8.
Die Radfahrausbildung im Realverkehr fördert die Selbstständigkeit der Kinder.
    Sie werden sicherer.

9
. Das Einbeziehen der Eltern führt zu mehr Verständnis und Rücksicht im täglichen ‚   
    Verkehr vor den Schulen.

10
. Der Straßenverkehr ist komplex und es passiert oft etwas Unvorhergesehenes.
      Darauf kann man die Kinder nur vor Ort, also im Straßenverkehr, gut vorbereiten.

 

Ziele der Radfahrausbildung im Realverkehr? ? ? ?

Kompetenzen erwerben

Kinder müssen Kompetenzen zur sicheren und eigenständigen Verkehrsteilnahme erwerben.
Praxiserfahrungen sammeln
Es ist notwendig, Kinder so gut wie möglich auf das vorzubereiten, was sie im alltäglichen Straßenverkehr erwartet. Sie müssen lernen, mit den Situationen in ihrem Umfeld umzugehen – in der Praxis!
Regeln lernen und verstehen
Kinder müssen Regeln situationsorientiert anwenden können.
Eltern einbinden
Eltern müssen einbezogen werden und Verantwortung für die sichere Verkehrsteilnahme ihrer Kinder übernehmen.

Ablauf:

Modell Begleitetes Fahren  (maximal 10 Schüler/ ca. 60 Minuten)

Die Schüler*innen fahren hintereinander und werden von mindestens zwei Personen begleitet.
Eine erwachsene Begleitperson fährt am Ende der Gruppe und die zweite entweder vorne oder an zweiter Position.
Es ist sinnvoll, ein Kind vorfahren zu lassen, damit es lernt, Entscheidungen zu treffen.
Die Begleitperson fährt dann an zweiter Position.
Damit jedes Kind diese Situation erleben kann, sollten die Kinder sich an der Spitze abwechseln.
Je nach Gruppengröße und Fähigkeiten der Schüler*innen kann es hilfreich sein, dass weitere Erwachsene mitfahren.
Es wird die vorher festgelegte Strecke gefahren, die die Kinder mit den Eltern üben sollten.
Es besteht auch die Möglichkeit, eine oder mehrere alternative Strecken zu fahren oder die Strecke nach und nach zu erweitern, am besten, wenn die Schüler*innen schon sicherer sind.